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Die Vaterlosen

© Sarah Rubensdörffer
Eine Familiengeschichte in sieben Bildern, so untertitelt der ungarische Dramatiker Csaba Mikó sein Stück. Der Text spannt einen Bilderbogen von 1977, der Geburt des ersten Kindes, bis ins Heute. Man reist als Zuschauer mit in der Zeit, aber der Text kommt über das Familiäre nicht hinaus: Einzige zeitgeschichtliche Referenz im Stück ist der Abzug der Russen aus Ungarn. Wie in einer Schneekugel tragen die fünf Geschwister und ihrer Mutter ihre Dramen und Scharmützel miteinander aus. Das Weltgeschehen dringt nicht herein ins Private. Für eine gesellschaftspolitische Parabel hält das nicht her. Weder Kommunismus noch Kapitalismus werden kritisch hinterfragt. Dank der Inszenierung von Michael Lippold, die erfreulich weit über den Text hinausweist, gelingt eine größtmögliche Annäherung an die historischen Zusammenhänge. Ein spannender Abend entsteht aus der kongenialen Ensembleleistung der sechs Schauspieler. Die vermag zu berühren und zu überzeugen. Theater Regensburg am Haidplatz 12 Termine vom 12.11.2014 bis 6.12.2014 Eröffnungsinszenierung auf dem Kortárs Drámafesztivál Budapest Freitag, 28. November 2014

10.11.2014



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