kulturblogg

schönes, erfreuliches
und bemerkenswertes


Der meistgelesene Kulturblog der Hauptstadt – mit Kurzkritiken zu Theater, Tanz, Performance, Oper, Kunst, Kino und Literatur: bemerkenswert, sehenswert, hörenswert.

The ultimate culture blog — reviewing theatre, dance, performance, opera, art, film and literature: most widely read and much valued. Find out what‘s on.

Bach/Passion/Johannes

© Benoîte Fanton
Simon Rattle nannte den Kreuzige Chorus das »Sacre du Printemps« des 18. Jahrhunderts. Auch der Anfang von Bachs Johannes Passion ist alles andere als melodische Musik. Aber Laurent Chétouane fängt nich an, wo es anfängt. Der Abend beginnt mit den Tod Jesu. Die Johannes Passion ist ein Stück für Sucher und so wandert ein Kollektiv aus vier Tänzern, einer Sängerin und sieben singenden Instrumentalisten barfüßig durch die Passion. Aus dem musikalischen Dickicht Bachs destillieren sie einen kargen Klang. Mit dieser Freilegung gelingt ihnen aber nicht immer eine Offenbarung: zu oft verschwimmt das Zarte zur Unhörbarkeit. Bachs gewaltige musikalische Bilder gehen flöten. Das Offene bei Bach ist der Moment des Todes, der nicht zu beweinen ist, sondern zu ergreifen: der Anfang einer nie gekannten Freiheit. Dieser Offenheit will uns die Inszenierung näherbringen: »Es ist vollbracht«. Aber dort endet der Abend nicht. Auch das Ewigkeitsgefühl will ausgehalten sein. Oktober, Kampnagel, Hamburg Do, 2.10.2014 Fr, 3.10.2014 Sa, 3.10.2014 jeweils 20 h November, HAU Hebbel am Ufer Berlin 8./ 9. und 11.11.2014 Dezember, Tanzhaus NRW Düsseldorf 13. und 14.12.2104 Januar, Tanzquartier Wien 16 und 17.1.2015 Mai, Le Maillon Pôle Sud, Strasbourg 28 und 29.5.2015 Juni, Rencontres chorégraphiques internationales de Seine-Saint-Denis / Paris 12. und 13.6.2015


Alle anzeigen Impressum Datenschutzerklärung Kooperationspartner: livekritik.de